Männer in Schlafanzügen und Regenschirme bei Sonne

Hallo ihr Lieben,

jedes Mal ein neues Kapitel zum Thema „Kuriositäten aus China".
Tatsächlich habe ich immer wieder vieles zu berichten, was vermutlich einige von euch noch nicht über dieses Land und die Menschen hier wissen. Zunächst möchte ich euch erzählen von Männern in Schlafanzügen:
Ich finde ja generell die meisten Männerschlafanzüge nicht sehr schön, schon gar nicht aber finde ich, dass der Schlafanzug für den Mann salonfähig ist und daher auch tagsüber getragen werden kann. Nun bin ich hier aber schon wieder nicht einer Meinung mit den Chinesen. Ja, denn diese tragen ihre Schlafanzüge gern auch tagsüber spazieren. Und warum?
Na klar, wenn ein Mann den ganzen Tag im Schlafanzug rumlaufen kann, dann hat er offensichtlich Geld! Schließlich muss er nicht arbeiten… Dieser Gedanke hat den gleichen Hintergrund wie die, für mich immernoch schrecklich anzusehenden, langen Fingernägel bei Männern.

Aber es handelt sich nicht immer nur um komische Männerangewöhnheiten von denen ich hier schreibe. Für alle, die bisher dachten ich würde nur von rotzenden, schmatzenden und schlürfenden chinesischen Männern berichten: selbstverständlich machen das auch die Frauen! Manch einer der männlichen Leser würde sicher nicht schlecht stauen, denn der Anblick einer zierlich, gut gekleideten Chinesin, die beim Essen absolut alle Manieren ablegt und lautere Essgeräusche vonsich gibt als manch ein Mann, ist sicher zunächst sehr verwunderlich!
Noch eine Kuriosität die Frauen betreffend ist die Tatsache, dass viele der chinesischen Frauen einfach immer ihren Regenschirm dabei haben. Bei Regen ist er, klar, nützlich aber ebenso bei Sonne! Denn auch die chinesischen Frauen wollen gerne Reichtum symbolisieren und so funktionieren sie zum Schutz vor Sonne den Regenschirm zum Sonnenschirm um.
Denn wer blasse Haut hat, der muss offensichtlich nicht körperlich arbeiten und nicht auf Reisfeldern schuften wo er ja braun werden könnte. An all diese Anblicke gewöhnt man sich, auch wenn man sie anfangs befremdlich findet und auch wenn ich immer wieder schreibe, dass ich vieles hier als widerlich empfinde, so gibt es doch auch immer wieder lustige Erlebnisse mit den Chinesen. Am letzten Dienstag beispielsweise als ich mich auf dem Weg zum Olympia Halbfinale befand hat sich mein Taxifahrer komplett verfahren. Nachdem er immer und immer wieder versuchte mir etwas auf chinesisch zu erklären und ich daraufhin immer und immer wieder auf chinesisch sagte „Das da, das da [zhe ge]“ (auf meinen Zettel mit der chinesischen Adresse zeigend) und „Ich versteh dich nicht [ting bu dong]“ und dann auf deutsch und englisch weitermachte und auch nachdem Hände und Füße zum Einsatz kamen der Fahrer nicht verstand was ich von ihm wollte, nach diesem langen Hin und Her und als er mitten auf der Nanpu-Brücke (der größten Brücke in dieser Stadt) stehen blieb haben wir einfach beide nur noch laut lachen können. Solche Erlebnisse gibt es vielleicht nicht so oft wie die, die ich letztes Mal beschrieben habe, aber wenn es dazu kommt, dann freue ich mich irgendwie dass ich doch auch lustiges mit den Chinesen erlebe.

Sonst ging es mir leider in der letzten Zeit körperlich nicht ganz so gut. Ich hatte öfters mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen, die ganz sicher vom schrecklich schwülen und drückenden Wetter kommen. Der Smog lässt keine Sicht mehr zu, es gewittert mehrmals am Tag und leider wird es auch nicht richtig hell. Das kann neben Kopfschmerzen auch zu schlechter Laune führen, denn wenn man sich so im klimatisierten Gebäude befindet und rausschaut, dann erwartet man beim Verlassen 18 Grad und Kühle, klar auch wenn ich weiß dass es mehr als 30 Grad sind, so ist es doch immer wieder aufs neue unangenehm gegen die Hitzewand zu laufen.




Die Kopfschmerzen haben mir leider auch einen Strich durch einige meiner Wochenendpläne von vorletzter Woche gemacht und so konnte ich leider am Samstag das Spiel Argentinien : Holland nicht sehen, das sogar in die Verlängerung ging und wohl sehr spannend war. Umso mehr habe ich mich dann über das doch überwiegend gute Halbfinale letzten Dienstag gefreut. Nachdem Nigeria gegen die Belgier 4:0 führte haben es diese in der vorletzten Minute geschafft immerhin noch ein Tor zu machen. Auch diesmal war die Stimmung wieder sehr gut und das Stadion war überwiegend voll. Die wenigen Blöcke, die aufgrund von den nicht anwesenden Sponsoren leer blieben wurden hier, wie auch in Peking, durch Volunteeres besetzt. Ich finde es wirklich schade, dass die Karten nicht einfach weiter verkauft werden, aber wenn dies scheinbar nicht möglich ist, so könnte man wenigstens ein bisschen weniger offensichtlich "Lückenfüller" dort hinsetzen - die Chinesen saßen mit ihren roten oder gelben Ordner-Shirts auf ihren Plätzen und vermasselten noch dazu die eine oder andere La Ola…
Naja nun ist Olympia ja auch schon wieder vorbei und wie ich erwartet habe, haben es die Chinesen allen gezeigt. Gestern Abend habe ich mir mit meiner Mitbewohnerin Kerstin das Finale angeschaut, was ich wirklich sehr beeindruckend fand und irgendwie war es für mich doch schön, dass die Olympiade zur Zeit meines Aufenthalts statt gefunden hat, so war das Land China in aller Munde und ihr habt zuhause noch mehr erfahren können, als das was ich hier beschreibe.

Auch ansonsten geht es mir bis auf das Klima sehr gut, gestern hatte ich einen sehr schönen Sonntag, da Achim ein weiterer BAler von Siemens der momentan in Peking eingesetzt ist, über das Wochenende zu Besuch in Shanghai war, haben wir uns gemeinsam die Shanghaier Altstadt angesehen, hier hat man wenigstens ein wenig chinesische Kultur.



Danach ging es dann weiter zum Schneider um dann abschließend das Xintiandi zu besuchen. Im Xintiandi, dem Viertel von dem ich bereits Fotos hochgeladen hatte, ist man wirklich wie in einer kleinen anderen Welt und es ist schön, dass man sich hier auch mal fühlen kann wie in Deutschland (beim Paulaner) oder in Frankreich (in verschiedenen französischen Restaurants) wenn man nicht will, dann muss es hier niemandem an etwas fehlen, was er nicht zuhause auch haben könnte…

So langsam neigt sich mein Auslandssemster schon fast dem Ende zu. Ich bin nur noch knapp zwei Wochen in Shanghai bevor es dann für zwei Wochen nach Dubai geht und auch wenn ich mich so sehr an das Leben hier gewöhnt habe und die Stadt wirklich liebe, so freue ich mich doch auch sehr auf alle meine Lieben zuhause und das Gefühl, dass es mich nicht wieder herführt, habe ich sowieso nicht…

Ich hoffe, dass es euch allen zuhause gut geht und verbleibe mit lieben Grüßen aus der Stadt der heftigen Gewitter.
Die gut gelaunte, fröhlich in die Zukunft blickende *Deniz*

und nun ab zu den Fotos....!

DieYvonne - 2. Sep, 15:51

Meine Deniz...

...hat ja mal wieder lustige Sachen zu berichten!
Manch einer hätte zum Beispiel bei der Taxifahrt die Nerven verloren;)
Ach ja...und du nimmst es mit Humor hehe!
Bin auch echt schon gespannt, was du mir dann noch alles auf chinesisch sagen kannst!
Trotz dass ich deine Erlebnisse so toll finde - ich freu mich schon sooooooooo, dass du bald wieder da bist!!!!
kisses

annetteundanouk - 2. Sep, 18:41

Dicke Küsse aus Darmstadt

Liebste Deniz, bevor du schon bald wieder nachhause kommst, will ich dir doch auch noch dringend sagen, wie spannend dein blog ist und dass ich natürlich auch regelmäßig lese; Anouk liebt die Fotos!! Mir haben die "Kulturfotos" von Peking besonders gefallen... schön ist auch der Kontrast zur modernen Architektur.. wow, wow: hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu beneiden bist??!!
Bin mal gespannt, was du von Dubai erzählst... ich wünsch dir schon jetzt viel Spaß, frohes Shoppen und drück dich gaaaaaanz fest.

Alles Liebe, Annette

liebe deniz,

ich hoffe du kommst bald zurück.
deine fotos sind echt super:-)

ich drücke dich gaaaaaaaaaaaanz fest.deine anouk :-)

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